Geschichte
Im Jahre 1193 wurde Flingern als ein zu Grafenberg hin gelegener Wald erwähnt. Der Bereich zwischen Düsseldorf und Gerresheim war nur dünn besiedelt und von Forst- und Landwirtschaft gekennzeichnet.
Beherrscht wurde das Gebiet vom Rittergeschlecht Hayc von Flingern, welche als Holz- und Markgrafen dienten. Die Stadt Düsseldorf wuchs im 13. und 14. Jahrhundert weitgehend auf Grund und Boden der Flinger Ritter, deren Besitztümer zum Teil auch in der heutigen Altstadt lagen. Ihren Hof hatten sie auf dem Mühlenplatz. Das Geschlecht der Ritter von Flingern verlor bereits im 14. Jahrhundert an Bedeutung.
Aus den ursprünglich im Flinger Wald gelegenen Speckerhöfen entstand das Kloster Düsselthal und rundherum der Stadtteil Düsseltal, der im Volksmund den Namen Zooviertel hat und sich nördlich an Flingern anschließt.
Kurfürst Jan Wellem erbaute den Flinger Steinweg (die heutige Schadowstraße in der Düsseldorfer Innenstadt), indem er den Weg von der Düsseldorfer Kernstadt nach Flingern pflastern ließ. Eine wichtige Verbindungsstraße bis hinaus zu den Gerresheimer Höhen war auch schon in früherer Zeit der durch Flingern führende Hellweg. Diese wichtige Verkehrsader der Stadt ist nicht etwa nach den Stadtgründern, den Grafen von Berg benannt, sondern soll auf das mächtige "rittergebürtige Geschlecht Hayc von Flingern" zurückgehen.
Flingern gehört zu den ältesten Düsseldorfer Stadtteilen. An alte Flinger Höfe erinnern heute noch traditionsreiche Gaststätten: beispielsweise der Euler Hof oder der Enger Hof (früher der Hof, der am Ende lag). Der Kürtenhof steht heute noch.
Flingern entwickelte sich während der Industrialisierung zu einem Arbeiterwohnviertel. Die industrielle Struktur ist in Flingern-Süd auch heute noch deutlich sichtbar. Die Müllverbrennungsanlage, ein Kraftwerk, die Zentrale der Düsseldoerfer Stadtwerke und ein städtischer Recyclinghof sowie mittelständisches Gewerbe, zwei Baumärkte und ein Schrottplatz prägen den Stadtteil.
Das neue Spaßbad im alten Bad an der Kettwiger Straße (Außenfassade aus der Zeit der Jahrhundertwende – 19./20. Jahrhundert), die neue "Automeile" sowie die Umgestaltung der Stadtwerke-Zentrale zeigen aber auch den beginnenden Wandel. Auch Kleingartenanlagen im an Grünflächen armen Flingern stellen einen Ausgleich dar. Flingern-Süd ist die Heimat des Fußballvereins FORTUNA Düsseldorf mit dem Paul-Janes-Stadion.